Die Bergstation
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© Dipl.-Geogr. Martin Werner
Die Heimstation
Die Talstation
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Die Klimastationen
Bergstation (Plateau)
Heimstation (mittlere Hanglage)
Talstation (Plateaufuß)
Lage der Stationen
Die Bergstation (248m ü. NN) liegt oberhalb von
Gundersheim auf dem nach Nordosten abfallenden Zeller Kalkplateau, unmittelbar über der
Abbruchkante in der ehemaligen Bauschutt-Deponie des Kreises Alzey-Worms, im Gemarkungsbereich
"Am Mohrkreuz".
Die Heimstation befindet sich im geschlossenen Ortsbereich von Gundersheim
in 193 m ü. NN im heimischen Garten. Die vom Deutschen Wetterdienst anerkannte
Messhütte steht in 2 m Höhe auf grasbewachsenem Untergrund (Inspektionsbesuch
am 14.Juni 1995 durch den Leiter des Klimadienstes vom Deutschen Wetterdienst - Wetteramt Trier).
Die Talstation liegt in der Talsohle zwischen
Gundersheim und Westhofen am südwestlichen Ufer des Hochwasserrückhaltebeckens in
138 m ü. NN in unmittelbarer Nähe der Altbacheinmündung in den Vorklärteich.
Entfernung : Heimstation - Bergstation 640 m
Entfernung : Heimstation - Talstation 2450 m
Höhendifferenz : Heimstation - Bergstation 55 m
Höhendifferenz : Heimstation - Talstation 55 m
Stationsübersicht (Ein Klick auf die Karte vergrößert die Darstellung)
Ausstattung
Ausstattung seit 2018: Die Stationen sind seit 2018 mit der Funk-Wetterstation
Technoline Wettercenter WS 2816 ausgestattet.
Die folgenden Parameter werden auf stündlicher Basis erfasst:
Temperatur (°C)
Relative Luftfeuchte (%)
Luftdruck (hPa)
Windrichtung
Windstärke (km/h)
Niederschlagssumme (mm)
Die Station WS 2816 besteht aus 4 Elementen: Empfangsmodul (1), dem Niederschlagsmessgerät (2), dem Temperatursensor (3),
und dem Windmessgerät (4). Im Empfangsmodul werden die Messwerte von den Aussensensoren erfasst, angezeigt und
stündlich gespeichert. Das Niederschlagsmessgerät erfasst über eine Kippwaage die Niederschlagsereignisse; diese
werden an das Empfangsmodul übertragen. Der Temperatursensor beinhaltet auch den Sensor für die Erfassung der
Luftfeuchtigkeit. Windgeschwindigkeit und Windrichtung werden ebenfalls über Funk an das Hauptmodul übermittelt.
Die Station speichert 1750 Datensätze. Bei einem Aufzeichnungsintervall von 1 Stunde bedeutet das ein maximaler
Zeitraum vonf 72 Tagen. Die Daten werden mittels USB-Stick auf den PC übertragen und können dann weiter ausgewertet
werden. Aufgrund der schlechten Erreichbarkeit im Gelände sind ist ein wichtiges Kriterium, dass die Stationen mit
Solar und Batterie betrieben werden können, sie funktionieren ohne ständige Stromversorgung.
Die Daten werden regelmäßig monatlich an den Stationen ausgelesen und ausgewertet. Eine CSV-Datei dient hierzu als
Grundlage. Diese wird in Excel eingelesen. Hierbei ist als Trennzeichen Semikolon zu beachten, Datentyp
Text für alle Spalten.
Die erhaltene Datentabelle wird weiter angepasst. Aus den drei Datentabellen der Stationen werden CSV-Dateien erstellt, die
als Grundlage zur Auswertung in RStudio herangezogen werden. Die Auswertung der Daten geschieht seit 2015 in extra
in R programmierten Skripten. Diese sind zur Auswertung der Daten flexibler, universeller und mit weniger Aufwand verbunden
als beispielsweise die Auswertung in Excel.
Die Heimstation wurde im Jahr 2004 mit einer Funk-Wetterstation ausgestattet. Die genaue
Bezeichnung lautete WS 3600. Die folgenden Parameter wurden auf stündlicher Basis erfasst:
Temperatur (°C)
Relative Luftfeuchte (%)
Luftdruck (hPa)
Windrichtung
Windstärke (km/h)
Niederschlagssumme (mm)
Mit Hilfe der PC-Software "Heavy Weather Pro" wurden die in der Station
gespeicherten Messwerte ausgelesen und in ein Textformat exportiert um sie in EXCEL weiter
verarbeiten zu können. Im Zeitraum von 1998 bis 2004 wurde die Heimstation noch mit der Station
"TELEMET" betrieben. Die Telemetrie-Station war ein erster Schritt von der analogen
Erfassung der Daten zur fortschrittlichen digitalen. Die zeitraubende manuelle Eingabe der
Messblätter der Thermohygrographen entfiel damit. Die Telemetrie-Station enthielt 7 Sensoren für
Parameter: Temperatur, Luftfeuchte, Luftdruck, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Helligkeit und
Niederschlag.
Bergstation/ Talstation: Die beiden Aussenstationen waren mit je einem USB-Temperatur-
Feuchte-Datenlogger DL-120TH des Herstellers VOLTCRAFT ausgestattet.
Es handelte sich hierbei um kompakte, recht
robuste Datenlogger mit eingebauter Lithiumbatterie für die Aufzeichnung von 16000 Temperatur-
und 16000 Feuchte-Messwerten. Die gespeicherten Messwerte wurden damit per USB-Schnittstelle ausgelesen
und zur Weiterverarbeitung in EXCEL im Text-Format exportiert. Der Messbereich der
Temperatur reichte von -40 bis +70°C. Der Messbereich der Luftfeuchte von 0-100%rF. Die Datenlogger
waren aufgrund ihrer Robustheit wartungsfrei. Die beiden Datenlogger befanden sich seit 2008
im Einsatz und zeigten bisher eine hohe Zuverlässigkeit ohne Datenausfälle.
Die Datenlogger wurden auf ein Aufzeichnungsintervall von 1 Stunde programmiert. Mit dieser
Einstellung liessen sich theoretisch 666 Tage lang stündlich Temperatur und Luftfeuchte
aufzeichnen. Um Strom zu sparen wurde der LED-Blinkzyklus der Logger jeweils auf 30 Sekunden
eingestellt. Der Zeitpunkt für das Auslesen der Datenlogger kann frei gewählt werden. Insofern
ist man beim Abholen der Messdaten weitaus flexibler als dies noch der Fall war, als Temperatur
und Luftfeuchte noch mit den Thermohygrographen registriert wurden. Hier war der Wechsel der
Diagrammblätter nach einer Woche, und exakt an diesem Tag fällig! Dies war in der Vergangenheit
sehr aufwendig. Die Stationen sind in den Wintermonaten nur schwer erreichbar, insbesondere
die Talstation, wo der morastige Untergrund mehr als einmal die Ursache für ein Steckenbleiben
unseres Fahrzeugs war. Landwirte aus Gundersheim halfen schon desöfteren bereitwillig beim "Bergen" des
Autos...
Die ersten Datenerhebungen an den Stationen wurden im Jahr 1995 mit sogenannten Thermohygrographen vorgenommen. Diese
Geräte registrierten auf einem speziellen Papier Temperatur und Luftfeuchte genau eine Woche lang. Die analogen Daten mussten
aber im Hinblick für eine Auswertung am PC digitalisiert werden. Um auf stündlicher Basis später diese Auswertungen
durchführen zu können, wurden pro Station wöchentlich 168 Messwerte in Excel eingegeben.
Für die Niederschlagsmessung wurden an den Stationen Hellmann Niederschlagsmessgeräte aufgestellt, die mit Hilfe einer
Schreibtrommel die Niederschlagssumme für eine Woche registrierten. Die erhaltenen Werte wurden digitalisiert. Der Aufwand
für die analoge Registrierung war jedoch zu groß, demzufolge wurden die Niederschlagssummen regelmäßig 1x monatlich
an den Stationen abgelesen und notiert. Um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten, wurde der Niederschlag
stets in eine Plastikflasche geleitet, die gut verschlossen war. Die so erhaltenen Niederschläge stellen Monatswerte dar,
die gegenübergestellt und
ausgewertet werden können.
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