Klimastation Gundersheim, 193 m ü. NN


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© Dipl.-Geogr. Martin Werner




Klimageographische Kennzeichen und Besonderheiten im südlichen Rheinhessen am Beispiel von Gundersheim

-- Kurzfassung ---

FUCHS, H.-J. & WERNER, M. (2014): Klimageographische Kennzeichen und Besonderheiten im südlichen Rheinhessen am Beispiel von Gundersheim Mainzer naturwissenschaftliches Archiv, Mainz 2014.

Auf der Klimakarte von Deutschland im Diercke Weltatlas (2008: 52) ist der südliche Teil von Rheinhessen mit der flächigen Klimatyp-Kennzeichnung A6 versehen. Dies bedeutet in klimageographischer Hinsicht relativ geringe Jahresniederschläge (ca. 500 mm) bei gleichzeitiger hoher Anzahl von Monaten mit einer Durchschnittstemperatur von über 10°C.

Vergleichsweise trockene Standorte mit der Kennzeichnung A sind in den Talbereichen der Saale, Unstrut und Bode (A5) im östlichen Teil von Deutschland anzutreffen, jedoch mit nur 5 Monaten von über 10°C Durchschnittstemperatur (5). Die Gemeinde Gundersheim im südlichen Rheinhessen liegt mitten in der im Atlas ausgewiesenen Klimatyp-Region A6, welche innerhalb des Bundesgebietes einzigartig ist. die Region ist durch eine markante Leelage in Bezug auf die regenbringenden Winde aus westlichen Richtungen geprägt, die von den Mittelgebirgen Eifel, Hunsrück, Nordpfälzer Bergland und seinem markanten Eckpfeiler Donnersberg induziert wird.

Daraus resultieren vergleichsweise niedrige Jahresniederschläge sowie ein erhöhtes Jahresmittel der Temperatur von 10,8°C. Die besondere Hanglage von Gundersheim innerhalb des Rheinhessischen Tafel- und Hügellandes bedingt eine zusätzliche orographische Abschirmung, so dass im Fall von Gundersheim von einer Mehrfach-Leelage gesprochen werden kann. Während der obere Hangbereich die höchsten Jahresniederschlagssummen in Gundersheim aufweist, reduzieren sich diese mit abnehmender Höhenlage im Talbereich.

Thermisch besonders wirksam ist eine intensive Kaltluftseebildung im Tal, die im Frühjahr oft zu Spätfrösten führt und sich so auf den Weinbau auswirkt. Durch ein seit 1995 aufgebautes Messnetz von drei Stationen konnten die besonderen mesoklimatischen Effekte in hygrischer wie auch thermischer Hinsicht in den verschiedenen Hangbereichen analysiert und Gundersheim als eine vermutete Trocken- und Wärmeinsel innerhalb von Rheinhessen nachgewiesen werden.

 

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